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Launch Poster; Credit: ILSEine Trägerrakete des Typs Proton M Breeze M brachte am frühen Morgen des 16. Mai von Kasachstan aus einen Mehrzweck-Kommunikationssatelliten in den Orbit, der Rundfunk und Fernsehübertragungen direkt an Haushalte in Indien und Indonesien übermittelt, vorausgesetzt dass eine Empfangsantenne mit mindestens 65 Zentimetern Durchmessern  verfügbar ist.

Der massive vierstufige Booster verließ die Startrampe um 1:57 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit. In Baikonur, dem Ort des Starts, war es da bereits vier Stunden später, kurz nach Sonnenaufgang.

Hier eine Filmsequenz vom Rollout des Boosters zur Startrampe vor einigen Tagen. 

Nach einem komplexen, mehrstündigen Aufstieg, der fünf Brennphasen der Breeze M erforderte, gab die Oberstufe den Satelliten schließlich um 12:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit frei. Die erzielte Bahn wies ein Apogäum von 35.780 Kilometern auf, ein Perigäum von 14.160 Kilometern und eine Bahnneigung von 8,4 Grad gegenüber dem Äquator. Die restliche Anpassung an die kreisförmigen geosynchrone Bahn muss der beim Start 3.900 Kilogramm schwere Satellit selber leisten.

Das Raumfahrzeug wird im geostationären Satellitengürtel auf 107,7 Grad östlicher Länge stationiert werden, und dort vor allem Kunden in Indonesien, Indien, den Philippinen und Taiwan dienen.

Die Protostar Ltd. ist auf den Bermudas registriert, betreibt aber ihr Geschäft von San Francisco aus. Die Gesellschaft besteht noch nicht lange. Sie spezialisiert sich auf Kommunikationsdienstleistungen im Asiatischen Raum. Ihren ersten Satelliten brachte das Unternehmen im Juli letzten Jahres in den Orbit.

Protostar 2, der wegen seiner zwei Hauptkunden noch als zweiten Namen „Indostar 2“ benannt wurde, ist mit 13 S-Band und 27 Ku-Band Transpondern ausgerüstet. Gebaut wurde das Raumfahrzeug von Boeing Satellites auf Basis des erfolgreichen Boeing 601HP-Satellitenbus. Protostar 2/Indostar 2 war bereits der 70. Kommunikationssatellit der 601 HP-Modellreihe.

Die S-Band Nutzlast, sozusagen der „Indostar-Anteil“ des Sateliten, wird komplett an „Indovision“ vermietet. Das ist Indonesiens größte Fernseh- und Rundfunkgesellschaft. Indovision ist dringend auf die Kapazitäten von Indostar 2/Protostar 2 angewiesen. Bislang betrieb die Gesellschaft ihre Sende-Dienste über Indostar 1, aber dieser Satellit ist jetzt 12 Jahre alt und nähert sich dem Ende seiner technisch nutzbaren Lebensdauer.

Astra