Eine Proton M Breeze M brachte am 11. Februar den norwegischen Kommunikationssatelliten Thor 5 direkt in einen geostationären Orbit. Direkteinschüsse sind eine Spezialität der Proton. Nur sehr wenige andere Trägerraketentypen können das in einer Standardkonfiguration bewältigen. Üblich sind Einschüsse in geostationäre Transferbahnen.
Im Falle der Proton M Breeze M bedeute das, dass die ersten drei Stufen des Trägers die Nutzlast innerhalb von gut neun Minuten auf eine suborbitale Bahn brachten. Danach zündete die Breeze M-Oberstufe ein erstes Mal und zirkularisierte die Bahn des Satelliten in einem niedrigen Erdorbit mit einer Bahnneigung von 51 Grad zum Äquator.Im Laufe der darauf folgenden neun Stunden erfolgten drei weitere Brennmanöver bis der Satellit schließlich von der Breeze M-Oberstufe auf dem geplanten geostationären Bahnpunkt bei 0,8 Grad westlicher Länge abgesetzt wurde.
Der Start erfolgte um 12:34 Uhr in Baikonur bei kaltem (-17 Grad Celsius), aber kristallklarem Winterwetter. Wegen des Direkteinschusses konnte einer der relativ seltenen Tagstarts durchgeführt werden, was diese Mission für die Beobachter besonders eindrucksvoll machte.
Thor 5 wurde von Orbital Sciences Corporation auf Basis der Star -2-Plattform für die Norwegische Firma Tele-NOR gebaut. Die Startmasse des Satelliten beträgt gut 2.000 kg. Er soll den 10 Jahre alten Thor 2 ersetzen, der sich langsam dem Ende seiner technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer nähert. Die 24 Ku-Band Transponder von Thor 5 werden Telekommunikationsdienstleistungen für Nord- und Zentraleuropa sowie für den mittleren Osten zur Verfügung stellen.
Der Start am Montag war der 333. Einsatz einer Proton seit dem Erstflug der Basisversion im Jahre 1965 und der zweite Einsatz in diesem Jahr.