Header

Endlich Erfolg. Im vierten Anlauf gelang Elon Musks privat entwickelter Falcon 1-Trägerrakete endlich der Einschuss in den Orbit. Dreimal waren die Flüge zuvor jeweils wegen Kleinigkeiten gescheitert. Presse und Fachblogs überschlagen sich fast vor Begeisterung. Hobbyspace beispielsweise meinte: "Was für ein wundervoll langweiliger Start. Alles klappte wie vorgesehen. Keine Verzögerungen, keine Anomalien, nichts." Top Space: "Space X has done ist. Party. PARTY. PARTY!!!" Und Chair Force Engineer: "One small launch for a rocket. One giant leap for Newspace".

Der nur gut 20 Meter lange Kleinträger brachte eine 150 Kilogramm schwere Technologienutzlast in den Orbit. Diese Nutzlast blieb - beabsichtigt - mit dem Träger verbunden. Elon Musk hatte bis auf den heutigen Tag mehr als 100 Millionen Dollar an eigenem Geld in die Firma investiert. Viele seiner zukünftigen Startaufträge hingen vom erfolgreichen Ausgang dieser Testmission ab, nachdem er bei den drei Versuchen zuvor jedes Mal knapp gescheitert war. 

Die Oberstufe mit der Instrumentnutzlast "Ratsat" erreichte zunächst eine Übergangsbahn mit einem höchsten Bahnpunkt von 646 Kilometern und einem niedrigsten Bahnpunkt von 328 Kilometern. 45 Minuten nach dem Start zündete die zweite Stufe erneut, und der Orbit wurde auf einer Höhe von 640 Kilometern zirkularisiert. Die Neigung der Bahn zum Äquator betrug 9,3 Grad. 

Das Ende des ereignislosen Countdown war heute früh um 1:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreicht. Dann erwachte das einzelne Merlin 1C-Triebwerk zum Leben und mit einem Schub von 35,3 Tonnen hob die schwarz-weiß bemalte Rakete ab.  

Die Flugbahn führte den Träger nach Osten hinaus auf den Zentralpazifik. Nach zweieinhalb Minuten war der Treibstoff der ersten Stufe aufgebracht und das Triebwerk schaltete ab. Fünf Sekunden später erfolgte die Stufentrennung. Dies war der Moment, an dem die beiden vorausgegangenen Missionen gescheitert waren. Beim vorletzten Mal verursachte eine unsaubere Stufentrennung eine Kollision mit dem Zweitstufentriebwerk und in der Folge entwickelten sich Schwingungen, die vom Lageregelungssystem nicht mehr bewältigt werden konnten. Beim Start vor zwei Monaten war die erste Stufe sogar mit der Zweitstufe kollidiert, als der Restschub des Erststufentriebwerks die bereits abgeworfene Stufe noch einmal beschleunigte und mit der zweiten Stufe zusammenstoßen ließ.  

30 Sekunden nach der Zündung der zweiten Stufe wurde auch die Fairing abgeworfen. Auch das klappte wie geplant. 

Nur die erhoffte Bergung der ersten Stufe gelang nicht. Das war aber erwartet worden. Erst ab dem fünften Fluggerät wird eine Thermalsschutzbeschichtung aufgebracht, die es der Stufe ermöglichen soll, den Wiedereintritt halbwegs unbeschadet zu überstehen. 

Mit einem Preis von 7,9 Millionen Dollar pro Flugeinheit kostet eine Falcon 1 nur ein Drittel des Preises seines nächsten Wettbewerbers auf dem Markt, der Pegasus XL.

Astra