Der Wiederaufbau des russischen Glonass-Navigationssatellitennetzes geht mit Volldampf weiter. Bereits im letzten Jahr wurden sechs neue Einheiten in den Orbit gebracht. Für dieses und das nächste Jahr ist dieselbe Marke angepeilt. Heute morgen um wurde die Konstellation um weitere drei Satelliten aufgestockt. Der Start erfolgte um 10:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit von der Startrampe PU-24 am Komplex LC 81 des Kosmodroms Baikonur. Träger war eine Proton-M DM-2.
Im üblichen Brennprofil der Proton brachten die drei ersten Stufen des Trägers die mit der Nutzlast verbundene DM-2 Oberstufe auf eine suborbitale Bahn. Danach übernahm die Oberstufe für eine erste Brennperiode den Antrieb und beförderte die Kombination auf einen hoch elliptischen Übergangsorbit mit einem höchsten Bahnpunkt von 19.200 Kilometern. Mit einer zweiten Brennperiode des Oberstufentriebwerks wurde die Bahn in dieser Höhe zirkularisiert. Die Bahnneigung gegen den Äquator betrugt nach diesem abschließenden Manöver 64,8 Grad.
Die jeweils 1.360 Kilogramm schweren Satelliten vom Typ “Glonass-М” wurden bei "JSC Academician M.F. Reshetnev Information Satellite Systems” gefertigt. Der nächste Glonass-Dreier-Set soll im Dezember dieses Jahres in die Umlaufbahn gebracht werden.
Die Konstellation besteht derzeit aus 16 Satelliten. Eines dieser Raumfahrzeuge ist allerdings nur noch bedingt einsatzfähig und ein weiteres musste kürzlich aus dem Dienst genommen worden, so dass nur 14 Einheiten im aktiven Dienst sind. Erst eine Konstellation von 18 aktiven Satelliten kann den Navigationsdienst für ganz Russland abdecken. Für eine globale Abdeckung sind mindestens 24 funktionsfähige Satelliten erforderlich. Russland plant jedoch, inklusive von Ersatzsatelliten, im Jahre 2011 30 einsatzfähige Glonass stationiert zu haben. Bald danach wird schon eine umfassende Modernisierung des Systems erfolgen.