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Eine Trägerrakete des Typs Proton M Breeze M brachte am frühen Samstagmorgen den kanadischen Kommunikationssatelliten Nimiq 4 erfolgreich in eine geostationäre Transferbahn.

Die Proton verließ das Kosmodrom in Baikonur um 23:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Freitagabend, entsprechend 3:48 Uhr am Samstag lokaler Zeit. Nach einer Reihe komplexer Bahnmanöver gab der Träger seine Nutzlast etwas mehr als neun Stunden später frei.

Bei dem Satelliten handelt es sich um einen EADS Astrium Eurostar E3000 mit einem Startgewicht von 4,850 Kilogramm. Das Raumfahrzeug wird seine endgültige Orbitposition bei 82 Grad westlicher Länge finden. Die ersten Signale von Nimiq 4 wurden um 05:07 Uhr mitteleuropäischer Zeit empfangen. Nach der Abtrennung von der Oberstufe begann mit der Teilentfaltung der Solargeneratoren die Aktivierung des Satelliten. Derzeit laufen die von Astrium gesteuerten Arbeitsprozesse, um den Satelliten auf seinen geostationären Orbit zu bringen. Dort wird er noch einmal umfassende Tests durchlaufen, bevor er seinen Betrieb aufnehmen kann.

Nimiq 4 ist der dritte Eurostar E3000-Satellit, der von Astrium für Telesat Canada gebaut wurde.Er wird die Kanadier künftig mit direkten Fernsehübertragungen (DTH - Direct-To-Home) und Internet-Breitbandzugängen versorgen. Der Satellit ist mit 32-Ku-Band und acht Ka-Band-Transpondern ausgestattet. Insbesondere die Ka-Band-Nutzlast wird die am dichtesten besiedelten Gebiete Kanadas abdecken. Der Satellit stammt aus der sehr erfolgreichen E3000-Baureihe der Eurostar-Kommunikationssatelliten von der bisher 25 Stück bestellt wurden. Aktuell befinden sich bereits 12 davon im Orbit.

Die Solarflügel von Nimiq 4 erreichen - nach der Entfaltung im Orbit - eine Spannweite von 39 Metern und eine Restleistung von 12 kW am Ende seiner Nutzung. Die Betriebszeit des Satelliten, der geostationär auf 82° West positioniert wird, soll mindestens 15 Jahre betragen

Der Start ist die zweite Mission innerhalb eines Monat für die von Chrunitshev produzierte Proton. Es waren dies die beiden ersten kommerziellen Starts seit einem Fehlstart des Trägers im März. Der Vertrag über die  Startdurchführung zwischen Telesat und International Launch Services (ILS), einem US-russischen Joint Venture, das die Proton kommerziell vermarktet, wurde erst im letzten Jahr geschlossen.