Heute in den frühen Morgenstunden startete vom russischen Raumfahrtzentrum Plesetzk, südlich von Archangelsk, der fünfte deutsche Radar-Aufklärungssatellit der SAR-Lupe Serie. Der Liftoff der Trägerrakete vom Typ Kosmos 3M mit dem deutschen Raumfahrzeug erfolgte um 4:40 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Das Raumfahrzeug wurde 30 Minuten nach dem Start in einer Höhe von 500 Kilometern freigegeben. Der erste Kontakt zwischen dem Kontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen erfolgte um 5:43 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Ein erster Systemcheck zeigte, dass das Gerät perfekt funktionierte.
Der etwa 800 Kilogramm schwere SAR-Lupe 5 ist - wie seine Vorgänger - ein Radaraufklärungssatellit mit einem Auflösungsvermögen von etwa 50 Zentimeter pro Bildelement. Das Radar tastet die Erdoberfläche mit einer drei-Meter-Antenne im X-Band Bereich ab.
Die fünf Satelliten sind über drei verschiedene Bahnebenen verteilt um eine regelmäßige globale Abdeckung sicherzustellen. Der erste SAR-Lupe Start erfolgte im Dezember 2006. Weitere Starts fanden im Juli und November 2007 statt, sowie im März dieses Jahres.
Die deutschen Streitkräfte wollen das System in den nächsten 10 Jahren betreiben. SAR-Lupe ist Bestandteil eines Abkommens zwischen Deutschland und Frankreich über die gemeinsame Nutzung von Aufklärungsdaten. Frankreich wird SAR-Lupe Radar-Informationen mit nutzen, und im Gegenzug bekommt Deutschland Daten des französischen Bildaufklärungssystems Helios, das Bildinformationen im Bereich des sichtbaren Lichtes und im Infrarotbereich sammelt.