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Es erinnerte ein wenig an einen übergewichtigen X-Wing Fighter aus "Krieg der Sterne", als sich das ATV (Autormated Transfer Vehicle) "Jules Vernes" bei seinem zweiten Probeanflug an die Internationale Raumstation am gestrigen Montag bis auf 12 Meter dem Dockingport des russischen Zvesda-Moduls näherte. Dort machte es für 30 Minuten Halt. Ein riesieges monolithisches Fluggerät das stabil wie in Felsen in dieser halben Stunde auf den Zentimeter genau seine Position hielt.

Bei einer ersten Rendezvous-Demonstration, die am 29. März stattgefunden hatte, war das Manöver noch in 3,5 Kilometern Abstand von der Raumstation beendet worden. Nach Abschluss dieses ersten Annäherungstests werteten die Projektteams die Ergebnisse aus und gaben dann die Fortsetzung der Versuche frei. 

Bei den beiden Anflugtests wurde vor allem das so genannte „Relative GPS System" erprobt. Das ATV bewegte sich dabei unter der Aufsicht des Kontrollzentrums in Toulouse wie erwartet. Nach dem 30-Minuten dauernden "Stationkeeping" beendete der Kosmonaut Juri Malenchenko an Bord der ISS das Rendezvous in dem er das so genannte „Retreat-Manöver" auslöste. Auch dies war ein Test, denn dabei handelt es sich um eine  Notfallprozedur, bei dem sich das ATV schnell von der Raumstation weggebewegt, eine Schleife um die ISS fliegt, und schließlich einen Haltepunkt weit hinter der Station einnimmt. 

Nachdem die Rendezvous- und Abbruchtests nach Plan verlaufen sind, wurde für den am Donnerstag, den 3. April geplanten ersten Andockversuch grünes Licht gegeben. Verläuft alles nach Plan, soll der Kontakt zwischen Jules Verne und der ISS um 16:41 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgen.

Astra