Die Satellitenflotte des Mobilfunk-Providers Globalstar hat vier neue Mitglieder bekommen. Am Samstagabend brachte eine russische Sojus FG Fregat vier Ersatzsatelliten zur Auffrischung der Konstellation in den Orbit. Dieser Sojus-Start lief unter der kommerziellen Leitung von Starsem, einem Unternehmen dem der Hersteller der Sojus, das russische Unternehmen Samara und der europäische Trägerraketenvermarkter Arianespace angehören.
Die Sojus FG startete um 22:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom Komplex 31 auf dem Kosmodrom in Baikonur in Kasachstan. Etwa 100 Minuten nach dem Liftoff gab die Fregat-Oberstufe die vier Satelliten frei.
Der Zielorbit des Trägers lag in einer kreisförmigen Umlaufbahn in 920 Kilometern Höhe mit einer Bahnneigung von 52 Grad zum Äquator. Die Fregat brauchte zwei Brennperioden um diese Bahn zu erreichen. Die Satelliten werden nun ihre eigenen Antriebssysteme nutzen um ihre Umlaufbahnen auf eine Höhe von 1.400 Kilometern zu bringen und sich in die offenen Slots der Globalstar-Konstellation manövrieren.
Die Globalstar-Satelliten stellen Stimm- und Datenkommunikation für weltweit über 275.000 Nutzer mit festen und mobilen Empfangs- und Sendeeinheiten in mehr als 120 Ländern zur Verfügung. Die Satellitenflotte besteht momentan aus 40 aktiven Raumfahrzeugen sowie einigen Reserveeinheiten. Dieses Kommunikationsrelay kann über 80 Prozent der Erdoberfläche abdecken. Die Raumfahrzeuge sind dabei auf sechs Bahnebenen verteilt, um sicherzustellen dass die Kunden stets über mindestens einen erreichbaren Satelliten verfügen.
Die vier am Samstag gestarteten Satelliten, zusammen mit einem anderen Quartett das Anfang des Jahres gestartet worden war, sind die letzen Reserveeinheiten aus dem ursprünglichen Produktionslos. Die ersten Satelliten waren ab dem Jahre 1998 im Orbit stationiert worden.
Die jeweils 450 Kilogramm schweren Satelliten wurden seinerzeit vom Hauptauftragnehmer Space Systems/Loral gebaut und waren als so genannte "Ground Spares" eingelagert. Die Raumfahrzeuge haben eine Einsatzlebensdauer von siebeneinhalb Jahren.
Globalstar investierte etwa 120 Millionen Dollar in die beiden Starts. Die Globalstar-Manager sind der Meinung, dass die acht in diesem Jahr gestarteten Ersatzsatelliten Jahres die Lebensdauer der Flotte bis über das Jahr 2009 sicherstellen werden. In diesem Jahr soll dann der erste von insgesamt acht neuen Starts stattfinden, um eine komplett neue Konstellation modernisierter Globalstars in den Orbit zu bringen.
Globalstar erteilte den Produktionsauftrag für die neuen Einheiten an Thales Alenia Space im Dezember letzten Jahres. Arianespace/Starsem wurde als Provider für die Startdienstleistung gewählt. Die Starts sollen ab Mitte 2009 mittels Trägerraketen vom Typ Sojus 2 vom neuen Sojus-Startzentrum in Französisch Guyana erfolgen. Diese Raumfahrzeuge der zweiten Generation sollen schnellere Datenübertragungsraten und erstmals auch Video-Kommunikation ermöglichen. Die Lebensdauer dieser neuen Einheiten soll mindestens bis 2025 reichen.
Astra