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Der überaus bedrohlich wirkende Klasse-5-Hurrican Dean, der in diesen Tagen im Golf von Mexiko wütet, hat dafür gesorgt, dass die Raumfähre Endeavour ihre Mission vorzeitig beenden musste. Nachdem in der letzten Woche eine Missionsverlängerung von drei Tagen genehmigt worden war, musste davon wieder ein Tag gestrichen werden.

Die Flugkontrolle hatte befürchtet, dass in einem Worst-case-Szenario, dem Durchzug des Hurricans durch Houston, wo das Shuttle-Kontrollzentrum liegt, umfangreiche Evakuierungen die Mission gefährden könnten. Nach neuesten Erkenntnissen sieht es nun allerdings nicht mehr so aus, als würde Dean Texas gefährden. Vielmehr steuert er in diesen Stunden die Halbinsel Yucatan in Mexiko an.

Die Landung der Endeavour wurde dieses mal mit besonderem Interesse verfolgt, weil es in der Startphase erneut zu einer Beschädigung, an einer Hitzeschutzkachel des Orbiters gekommen war. Die etwa handtellergroße Abplatzung, verursacht durch den Aufschlag eines vereisten Schaumstoff-Stückes, schlug ein tiefes Loch in die Kachel, das fast bis auf die Struktur des Orbiters reichte. Dieses Loch zeigte sich nach der Landung unverändert. Ob es am Shuttle zu einem Strukturschaden kam, müssen genauere Untersuchungen zeigen.

Die Kachel befindet sich, anders als bei ähnlichen Vorfällen bei den letzten Flügen an einer kritischen Stelle auf der Unterseite des Shuttles, in der Nähe der Fahrwerksabdeckung. Ein wenig pikant ist die Sache noch dadurch, dass Charles Hobough, der am 1. Februar 2003 als Spacecraft Communicator in Houston den Untergang der Columbia hautnah miterlebte, diesmal als Pilot mit an Bord ist.

Der De-Orbit-Burn, der das Verlassen der Umlaufbahn einleitet, erfolgte um 17:25 Uhr mitteleuropäischer Zeit, die problemlose Landung auf der Runway 15 des Kennedy Space Center um 16:32 Uhr. Die Mission hatte 12 Tage, 17 Stunden, 55 Minuten und 34 Sekunden gedauert.

Astra