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Am Mittwoch Abend startete die Raumfähre Endeavour mit sieben Astronauten zur Mission STS 118. Weniger als 40 Prozent aller Shuttle-Startversuche sind gleich beim ersten Anlauf erfolgreich. Einer dieser relativ seltenen Fälle gelang am gestrigen Spätnachmittag amerikanischer Ostküstenzeit (18:36 Uhr in Florida, 0:36 Uhr in Mitteleuropa).

Bei bestem Startwetter unter einem wolkenlosen Himmel starteten Kommandant Scott Kelly, Pilot Charles Hobaugh und die Missionsspezialisten Dave Williams, Barbara Morgan, Richard Mastracchio, Tracy Caldwell und Alvin Drew nach einem problemlosen Countdown auf die Sekunde pünktlich von der Startrampe 39A des Kennedy Space Centers.

Einziges kleines Problem: Nach dem Einsteigen der Besatzung schloss die Luke nicht vollständig. Dies zeigten zumindest die Sensoren an. Die Closeout-Crew öffnete deshalb die Luke noch einmal, reinigte die Dichtungen und schloss sie dann erneut. Diesmal zeigten die Sensoren keine Undichtigkeit mehr an. Nur 40 Minuten vor dem Liftoff - so spät wie sonst nie - verließ die Closeout-Crew die Startrampe.

Um 18:36 Uhr Ortszeit war es dann so weit: Im Abstand von einigen Hunderstelsekunden zündeten die drei Haupttriebwerke und wurden für einige Sekunden gecheckt. Danach zündeten auch die Feststoffbooster und die Endeavour war auf dem Weg in den Orbit. Der Aufstieg in die Umlaufbahn verlief so problemlos wie der Countdown zuvor. Alle Systeme funktionierten einwandfrei.

Die Außenkameras zeigten, dass sich nur einige wenige und sehr kleine Schaumstoffteile vom großen Außentank lösten. Keines dieser Teile kam mit dem Orbiter in Berührung. Somit verlief der Start auch unter diesem Aspekt außerordentlich "clean".

Bei der Mission STS-118 bringt die Raumfähre das Strukturelement 5 (S 5) sowie Versorgungsgüter und Ausrüstung ins All. Bei S 5 handelt es sich um einen so genannten "Spacer", einen Abstandshalter, der es erlauben wird, jeweils zwei große Solarzellenflächen auf jeder Seite der Hauptstruktur zu montieren. Derzeit ist das noch nicht möglich.

Die Crew wird mit mindestens drei, wahrscheinlich aber vier Außenbordeinsätzen den Ausbau der ISS fortsetzen.

Astra