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Drei Rookies warten auf ihren Einsatz

Die Vorbereitungen für den Start der Raumfähre Endeavour zur Shuttle-Mission STS 118 am Abend des 8. August amerikanischer Ostküstenzeit (0:36 Uhr am Donnerstag mitteleuropäischer Zeit) verlaufen planmäßig. Der Countdown läuft seit Sonntag Abend ohne Probleme, und mit 70-prozentiger Sicherheit wird auch das Wetter mitmachen, obwohl es möglicherweise morgen in den späteren Nachmittagsstunden zu Wärmegewittern in der Gegend des Capes kommen könnte.

 

Der Start wird der 19. Einsatz des Orbiters Endeavour sein, der nach einer gründlichen Überholung seit dem Jahre 2002 zum ersten Mal wieder fliegen wird. Endeavour ist damit der modernste Orbiter in der Shuttle-Flotte und wird auch die Einheit sein, welche im Jahre 2010 die letzte Mission des gesamten Programms absolvieren soll.

Die Besatzung besteht aus Commander Scott Kelly (43), dem Piloten Charles Hobaugh (45) und den Missionsspezialisten Tracy Caldwell (38), Rick Mastracchio (47), Dafydd Williams (53), Barbara Morgan (55) und Benjamin Drew (48).

Caldwell, Morgan und Drew sind Weltraumneulinge, so genannten "Rookies". Alle anderen haben bereits Raumflugerfahrung.
Die Rookies haben sehr unterschiedlich lange Wartezeiten auf ihren ersten Raumflug hinter sich: Barbara Morgan beispielsweise war die "Ersatzfrau" für die bei der Challenger-Katastrophe ums Leben gekommene Christa McAuliffe. Sie wartet offiziell seit 1998 auf ihren ersten Flug, tatsächlich aber schon viel länger, denn sie wurde schon bald nach der Challenger-Katastrophe im Jahre 1986 für das Teacher in Space-Programm ausgewählt.

Eine normale Wartezeit hat Tracy Caldwell hinter sich. Sie ist seit 1998 Astronautin und wurde Anfang letzten Jahres für diese Mission nominiert.

Völlig überrascht von seiner Benennung wurde dagegen Benjamin Drew. Er ist zwar seit dem Jahre 2000 als Astronaut bei der NASA, war für die Mission STS 118 aber nur als CapCom bei Mission Control in Houston eingeteilt. Als sich die NASA vor gut drei Monaten überraschend dafür entschied, Clayton Anderson vorzeitig zur ISS zu entsenden (der eigentlich für STS 118 eingeteilt war) um Sunnita Williams abzulösen (die ihrerseits wegen der Verzögerungen im Shuttle-Programm schon einige Wochen länger als vorgesehen an Bord der Station war) wurde ein Platz in der Endeavour frei. Die NASA entschied zu Recht, den Mann dafür zu nominieren, der (vom nicht fliegenden Astronautencorps) die Mission am besten kannte, eben Benjamin Drew. So kam es, dass auch er im Rahmen des Shuttle-Programms einen Rekord aufstellte. Noch nie flog ein Astronaut nur drei Monate nach seiner Nominierung für eine Mission.