Am 6. Oktober brachte eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 erneut 60 Satelliten der Starlink-Reihe in den Orbit. Startort war der Startkomplex 39A des Kennedy Raumfahrtzentrums in Florida. Der Einsatz wurde seit dem ersten Versuch am 17. September viermal aus unterschiedlichen Gründen verschoben, in einem Fall nur 18 Sekunden vor dem Liftoff.

Im fünften Anlauf klappte es schließlich, und die Rakete hob um 13:29 Uhr mitteleuropäischer Zeit ab. Die erste Stufe trennte sich gut zweieinhalb Minuten nach dem Liftoff von der zweiten Stufe und landete acht Minuten und 24 Sekunden nach Beginn der Mission sicher auf dem (zu diesem Zeitpunkt) unbemannten Bergungsschiff „Of Course I Still Love You“, 633 Kilometer vom Startort entfernt.

24 Sekunden später erreichte die zweite Stufe mit den Starlinks eine Übergangs-Umlaufbahn und schaltete das Merlin-Triebwerk ab. Der Raketenmotor wurde 42 Minuten und 26 Sekunden nach dem Abheben erneut in Betrieb genommen, aber nur für knapp zwei Sekunden. Dieser Impuls genügte, um die Umlaufbahn in 270 Kilometern Höhe zu zirkularisieren. 61 Minuten und 24 Sekunden nach dem Verlassen der Trägerrakete gab die zweite Stufe des Trägers seine Ladung frei.

Nicht nur die erste Stufe, der Booster 1058.3, konnte erfolgreich geborgen werden, sondern auch beide Hälften der Nutzlastverkleidung. Eine davon – sie erlebte bereits ihren dritten Einsatz – konnte sogar direkt aus der Luft aufgefangen werden.

Mit dieser Mission hat SpaceX nun insgesamt 775 Starlink-Satelliten in den Orbit gebracht. Diese Zahl beinhaltet zwei Prototypen, die im Jahre 2018 gestartet worden waren und ein erstes Batch von 60 Vorseriensatelliten, die vor 18 Monaten in die Umlaufbahn transportiert wurden und die nicht Bestandteil der Konstellation sein werden.

Gleichzeitig ist SpaceX dabei, ohne dass es darüber großes Aufsehen gäbe, weniger als 18 Monate nach ihrem Start das erste Batch an Testsatelliten nach und nach aus dem Orbit zu entfernen. Insgesamt 47 Satelliten wurden entweder gesteuert zur Erde zurückgeholt oder aber sie traten aufgrund der natürlichen Reibung der Restlufthülle in dieser sehr erdnahen Umlaufbahn ohne weitere Einwirkung in die Erdatmosphäre ein. Der weitaus überwiegende Teil dieser Satelliten stammt aus der Vorserie, die mit „Starlink 0.9“ bezeichnet wird. Den Raumfahrzeugen dieser Reihe fehlt ein Teil der Kommunikationsausrüstung der „Starlink 1.0“ Satelliten. SpaceX hatte schon im Januar angekündigt, nach dem Abschluss der Versuchsreihe mit den Prototypen, eine größere Anzahl davon aus dem Orbit zu entfernen.

Bild: Die Falcon 9 vor einem früheren Startversuch Ende September; Credit: SpaceX