Enttäuschung beim Astra-Team. Der Erstflug ihrer „Rocket 3.1“ am 12. September schlug noch in der frühen Antriebsphase der ersten Stufe fehl. Zuvor waren eine lange Serie von Startverschiebungen zu bewältigen gewesen, die teils auf Probleme mit der Technik, teils auf das sehr wechselhafte und schwierige Wetter am Pacific Spaceport in Kodiak, Alaska, zurückzuführen waren.

Die knapp zwölf Meter hohe Rakete verließ den Startsockel am 11. September um 20:20 Uhr US-Pazifikzeit (entsprechend 5:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 12. September). Zunächst sah der Flug perfekt aus, bis nach etwa 30 Sekunden die fünf Triebwerke abgeschaltet wurden.

Insgesamt war der Start bereits die dritte Mission für Astra. Allerdings waren die beiden früheren Flüge suborbitale Missionen gewesen, bei denen man die Rakete lediglich mit Oberstufen-Dummies ausgestattet hatte. Somit war dieser Einsatz der erste einer vollständig ausgerüsteten Einheit. Astra hatte die beiden vorausgegangenen Raketen als „Rocket 1.0“ und „Rocket 2.0“ bezeichnet. Es gab auch eine Rakete mit der Bezeichnung 3.0, die aber bei einem Probecountdown im März zerstört wurde. Damals öffnete sich ein Druckregelventil nicht, einer der Treibstofftanks wurde zu hoch bedrückt und in der Folge zerstört.

Die Astra Rocket ist auf Einfachheit und leichte Transportierbarkeit ausgelegt. Rakete und Ausrüstung passen in einen Standard ISO-Frachtcontainer, alle Komponenten sind für extreme Einfachheit und leichte Herstellbarkeit ausgelegt.

Die Rakete trug bei diesem Testflug keine Nutzlast. In dieser ersten Version wäre sie in der Lage gewesen, etwa 25 Kilogramm in eine polare Erdumlaufbahn zu transportieren. Als Ursache für den Fehlschlag war schon bald ein Software-Problem identifiziert, das die Rakete vom Kurs abbrachte, worauf aus Sicherheitsgründen die fünf Erststufentriebwerke abgeschaltet wurde.

Angeblich hat Astra bereits mehr als ein Dutzend Startverträge unterzeichnet. Astra ist – für den Produzenten einer orbitalen Trägerrakete – ein sehr kleines Unternehmen mit gerade etwa 100 Beschäftigten. Für die Startvorbereitungen und den Start selbst werden nur sechs Personen benötigt. Als Startort für nichtpolare Umlaufbahnen sind derzeit die Marshall-Inseln im Zentralpazifik im Gespräch.

Start der Astra Rocket 3.1.; Credit: Astra