SpaceX brachte am 22. April die siebte Ladung Starlink-Satelliten in eine niedrige elliptische Erdumlaufbahn. Damit sind nun insgesamt 422 Einheiten dieser Satellitenreihe gestartet worden von denen sich noch 419 in der Umlaufbahn befinden. Drei Satelliten wurden inzwischen wieder aktiv aus der Umlaufbahn entfernt und zum Verglühen in der Erdatmosphäre gebracht.

Wie immer bei den Starlink-Missionen verwendete SpaceX auch bei diesem Start einen ihrer „Lifetime-Leader“. Es handelte sich hier um den Booster Nr. 1051.4 der bereits drei Missionen absolviert hatte, unter anderem den Start für die Crew Dragon Demo-1 Mission und die vierte Starlink-Mission im Januar. Auch die Nutzlastverkleidung wurde zuvor schon einmal verwendet, und zwar beim Start von Amos-17 im vergangenen August. Die Landung des Boosters auf dem Bergungsschiff „Of course I still love you“ verlief problemlos. Es war die 51. Rückführung eines Falcon 9-Boosters. Die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung konnten ebenfalls geborgen werden.

Die siebte Starlink-Mission begann um 21:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 39A am Kennedy Space Center. Knapp neun Minuten nach dem Liftoff war eine Transferbahn mit einem Perigäum von etwa 190 Kilometern und einem Apogäum von 380 Kilometern erreicht. Von dort aus werden sich die jeweils gut eine Vierteltonne schweren Satelliten mit ihren Krypton-Ionentriebwerken auf ihre endgültige Bahn in einer Höhe von etwa 550 Kilometern bewegen.

Mit dieser Mission – es war die 84. für eine Falcon 9 – wurde dieser Träger zum meistgeflogenen US-Einsatzvehikel und überholte dabei die Atlas 5. Die Atlas 5 erlebte ihren ersten Einsatz am 21. August 2002 und flog seither 83 Mal. Das ergibt eine durchschnittliche Startkadenz von 4,6 Missionen pro Jahr. Die Falcon 9 flog am 4. Juni 2010 zum ersten Mal. In diesen knapp 10 Jahren flog sie 84 Missionen, also im Schnitt 8,4 pro Jahr. Allerdings in den ersten drei Jahren ihrer Betriebszeit nur insgesamt drei Mal.

Die nächste Starlink-Mission soll in etwa drei Wochen erfolgen. Die Starlink-Konstellation soll in drei Monaten mit dem Probebetrieb beginnen, der mit einem ausgewählten Test-Kundenkreis durchgeführt wird, der hauptsächlich aus Mitarbeitern von SpaceX und Tesla besteht. Drei Monate später beginnt der Probebetrieb mit einem erweiterten Kundenkreis und gegen Ende des Jahres könnte die Konstellation einen noch begrenzten kommerziellen Dienst aufnehmen. Für einen Interims-Betrieb sind etwa 720 aktive Satelliten im Orbit erforderlich.

SpaceX hat erst kürzlich seine Starlink-Einsatzplanung verändert. Davor sollten für das Basisnetz insgesamt 1.584 Satelliten auf einer 550-Kilometer Umlaufbahn stationiert werden, und weitere 2.825 Satelliten in drei unterschiedlich inklinierten Orbits in 1.110 Kilometern Höhe. Nach der überarbeiteten Planung soll nun dieses obere Höhensegment entfallen, und dafür insgesamt 4.408 Satelliten in 550 Kilometern Höhe mit drei unterschiedlichen Inklinationen stationiert werden.

Bild: Start der Falcon 9 mit dem Batch 7 der Startlink-Konstellation; Credit: @johnkrausphoto