Eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 4B brachte am 20. November den Erdbeobachtungssatelliten Gaofen 11-03 auf eine leicht retrograde polarnahe Erdumlaufbahn. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Taiyuan, das damit seinen zehnten Start in diesem Jahr verzeichnete. Das Wort „gaofen“ bedeutet „hoch auflösend“. Es war der insgesamt 44. (offiziell bekannt gewordene) chinesische Orbitalstart des laufenden Jahres.

Bei der Gaofen 11-Serie scheint es sich um ein militärisches Subset hochauflösender optischer Erderkundungssatelliten der zivilen Gaofen-Reihe zu handeln. Anders als die Satelliten mit einer einstelligen Nomenklatur wurden hier nur der Hersteller genannt (CASC) und die bei Militärsatelliten formelhafte und im Wortlaut sets gleiche Erläuterung nach welcher das Raumfahrzeug „hauptsächlich für Landerkundung, Stadtplanung, Straßenkonstruktion, Erntevorhersagen und Desaster Monitoring“ eingesetzt wird.

Die Mission begann um 2:51 Uhr mitteleuropäischer Zeit (9:51 Uhr Pekinger Zeit) an der Startanlage 9 des nordchinesischen Weltraumbahnhofs. Die Nutzlast wurde auf einem elliptischen Orbit mit einem Perigäum von 245 Kilometern und einem Apogäum von 645 Kilometern bei einer Bahnneigung von 97,5 Grad abgesetzt.

Dies korrespondiert mit den Beobachtungen, die mit Gaofen 11-01 (gestartet im Juli 2018) und 02 (gestartet im September 2020) gemacht wurden. Diese beiden Einheiten wurden auf einem ähnlichen Anfangsorbit platziert und brachten sich dann mit ihren Bordtriebwerken auf den endgültigen Arbeitsorbit.

Die drei chinesischen Inlandsstartplätze belegen damit in der Weltrangliste der Starthäufigkeit nach Cape Canaveral die Plätze zwei, drei und fünf. Platz vier gehört derzeit noch das russisch/kasachische Baikonur, auf dem über viele Jahrzehnte weltweit die meisten Orbitalstarts erfolgten.

Bild: Startlogo; Quelle: CASC