Am 26. März wäre es gut gewesen, hätte es eine einsatzfähige deutsche oder zumindest europäische Kleinträgerrakete gegeben. An diesem Tag startete nämlich das US-neuseeländische Unternehmen Rocket Lab für die in München ansässige Orora Tech GmbH (Abkürzung für: Orbital Oracle Technologies GmbH) acht Kleinsatelliten. Die Durchführung des Starts wäre ein „perfect fit“ für das ebenfalls in München beheimatete Unternehmen Isar Aerspace gewesen, das dieser Tage in Norwegen einen ersten orbitalen Teststart mit der Spectrum-Rakete unternehmen will. So aber wurde es der 66. Einsatz einer Electron, und der Start erfolgte vom privaten Raumflughafen der Firma Rocket Lab auf der neuseeländischen Insel Mahia aus.

Die Mission war der dritte Flug einer Electron innerhalb von nur zwölf Tagen und begann um 16:30 Uhr an der Startanlage 1B des kleinen Weltraumbahnhofs. Wie immer bei Rocket Lab führte auch diese Mission einen Slogan, der diesmal, sehr passend zur Aufgabenstellung der acht Kleinsatelliten, „Finding Hot Wildfires Near You“ lautete.

Der Flug führte auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn mit einer Bahnneigung zum Äquator von 97,5 Grad, einem Perigäum von 523 Kilometern und einem Apogäum von 551 Kilometern.

Bei den Nutzlasten handelt es sich um acht 6Unit-CubeSats mit der Bezeichnung OTC-P1. Die Firma Orora Tech ist eine Ausgründung der Technischen Universität München, die sich auf das Aufspüren von Waldbränden mittels Nanosatelliten spezialisiert hat. Dafür erstellt Orora Tech eine Konstellation von Satelliten mit Wärmebildkameras, die eine weltweite Überwachung von Waldbränden rund um die Uhr ermöglichen und so eine bessere und schnellere Reaktion auf Waldbrände zum Schutz von Wäldern, Menschen und Infrastruktur weltweit bietet.

Es befinden sich bereits einige Satelliten für diese Konstellation im Orbit, zu denen sich nun die acht neuen Einheiten gesellen werden. Insgesamt soll die Flotte in den nächsten fünf Jahren auf etwa 100 aktive Einheiten anwachsen.

Nach dieser Mission sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 35, davon SpaceX: 34
  2. China: 15, davon 1 Fehlschlag
  3. Neuseeland: 5
  4. Russland: 4
  5. Indien: 1
  6. Japan: 1
  7. Europa: 1

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 25 (18/7)
  2. Vandenberg Space Force Base: 10
  3. Jiuquan: 7
  4. Mahia: 5
  5. Xichang: 4
  6. Plessezk: 3
  7. Barke Dongfang Hangtiangang: 1
  8. Taiyuan: 1
  9. Satish Dhawan: 1
  10. Tanegashima: 1
  11. Wenchang: 2 (staatlich 1/kommerziell: 1)
  12. Baikonur: 1
  13. Guyana Space Centre: 1

Bild: Startlogo. Quelle: Rocket Lab